Was lernen wir daraus?
So viel und doch so wenig.
Bildung ist individuell. Der Erwerb von Wissen und das persönliche Wachstum unterscheidet sich nicht nur von einem Menschen zum nächsten, sondern wird auch kulturell höchst unterschiedlich betrachtet. Für die einen ist Bildung Pflicht, für die anderen Luxus.
Fest steht, dass wir nicht Leben können ohne uns zu bilden, denn alles, was wir erleben, jedes Gespräch, jeder Tag, egal ob gut oder schlecht, trägt zu unserer Persönlichkeit bei und lehrt uns nicht unbedingt etwas über Quantenmechanik und Gravitationswellen, aber über das Leben.
Und auch wenn es um Schulbildung geht, ist es oft sehr hilfreich nach links und rechts zu sehen und das eigene Konzept zu überdenken.
Soll Schule belohnen und bestrafen, wie in China? Ist es gut, wenn Kinder die Verantwortung für ihr Schulgelände tragen, wie in Japan? Ist es gut oder vielleicht sogar toxisch für eine Gemeinschaft, wenn man sich zehn Jahre lang jeden Tag in der Grundschule sieht? Wie viel Verantwortung tragen Lehrer für die Noten ihrer Schüler, wie viel die Eltern und wie viel sie selbst?
Sollten die Noten einer umfassenden Bildung entscheidend darüber sein, ob man später seinen Lebensunterhalt in einem Spezialgebiet bestreiten darf? Sollte ich kein Chemiker werden, weil ich eine sechs in Spanisch hatte? Und besteht wirklich die Gefahr, dass wir unfähig werden, uns gegenseitig zu Lesen und Empathie zu empfinden, wenn wir Computer als Lernhilfe nutzen? Werden wir dann selbst zu Computern? Verlieren wir unser Gewissen?
Es gibt viele Fragen und auf jede mindestens noch einmal so viele Antworten. Fest steht, dass die Menschheit nicht aufhören wird, sich zu entwickeln. Dass sich die Fragen ändern werden, so wie sich die Möglichkeiten ändern.
„Das neue Medium ist höchst gefährlich, …“ ist nicht etwa ein Zitat, das von der Digitalisierung handelt, sondern vom Buchdruck, und das beweist, dass alles neue in seinen Anfängen mindestens einer Person Furcht eingeflößt hat.